Organspende und Strafverfahren gegen Ärzte
Das Thema Organspende bleibt aktuell. Immer wieder werden Vorwürfe gegen Ärzte laut, die bei der Vergabe manipulieren würden. Erst vor wenigen Wochen berichtete die Berliner Morgenpost über ein Ermittlungsverfahren wegen Totschlags gegen eine Medizinerin am Berliner Herzzentrum. Dazu schreibt die Berliner Morgenpost:
„Konkret geht es um den Vorwurf gegen eine Medizinerin, die ihre Patienten zwischen 2010 und 2012 auf vordere Plätze der klinikübergreifenden Dringlichkeitsliste bugsiert haben soll, indem sie ihnen hochdosierte Herzmedikamente verabreichte und ihnen somit einen schlechteren Gesundheitszustand zuschrieb, als es nach der Aktenlage plausibel erschien. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen versuchten Totschlags.“
Organspende – Manipulation – Strafverfahren – Totschlag – Körperverletzung
Für einen Rechtsanwalt ergeben sich bei einem solchen Straftatvorwurf und unter Zugrundelegung eines solchen Sachverhalts, wie ihn die Zeitung darstellt, gute Chancen der Strafverteidigung. Denn wenn eine solche Manipulation stattfindet ist es für die Staatsanwaltschaft unter Umständen ein aussichtsloses Unterfangen, den Nachweis des versuchten Totschlags oder auch der Körperverletzung zu führen.
Manipulation der Dringlichkeit für Organspende, aber keine Tötungsabsicht
Denn nach der Nachricht der Morgenpost, die vermutlich auf eine Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Berlin zurück geht, wollte die Ärztin ganz offensichtlich nicht den Tod ihrer auf eine Organspende wartenden Patienten herbeiführen, sondern lediglich deren Gesundheitszustand ungünstiger darstellen. Sie wollte so die Liste der Wartenden zu Gunsten ihrer Patienten manipulieren, sie aber nicht töten. Dann aber fehlt es an dem erforderlichen Vorsatz für den versuchten Totschlag.
Strafverteidigung von Ärzten bei Straftatvorwürfen mit dem Schwerpunkt Organspende
Unsere anwaltliche Praxis zeigt, dass Ärzte, denen Straftaten im Zusammenhang mit der angeblichen Manipulation von Ranglisten für die Organspende vorgeworfen werden, ihr Verhalten nicht immer adäquat anpassen.
Rechtsanwalt – Arzt: Strafverteidigung schon im Ermittlungsverfahren
So empfehlen wir dringend, sofort nach Bekanntwerden der Straftatvorwürfe einen Rechtsanwalt für Strafrecht (Medizinstrafrecht) aufzusuchen und ihn mit der Strafverteidigung zu beauftragen. Gehen Sie nicht zur Polizei, auch wenn Sie zu einer Beschuldigtenvernehmung geladen werden. Verweigern Sie die Aussage gegenüber den Ermittlungsbehörden, gegenüber dem Arbeitgeber, der Ärztekammer usw.
Gerne können Sie sich an uns wenden. Mit unserer langjährigen Erfahrung werden wir das optimale Ergebnis für Sie erreichen können.
Die Ärztin hat, nachdem was in der Presse zu lesen ist, die eigenen Patienten durch eine Medikamenteingabe, die Eurotransplant einen kränkeren Gesundheitszustand signalisiert, Vorteile auf der Warteliste verschafft. Daduch sind andere Patienten auf der Warteliste nach hinten gerutscht und möglicherweise dann gestorben, da ein Herz jemand bekommen hat, der es eigentlich nicht so dringend benötigt hätte. Damit nimmt die Ärztin schon in Kauf, dass Patienten in anderen TX-Zentren evtl. gestorben sind. Was auch imer das juritisch heißt. Es hat natürlich niemand ein Herz bekommen, der es nicht auch gebraucht hätte. Aber moralisch ist das zu verurteilen. Der Rückgang der Organspendezahlen führt den Tod vieler Menschen herbei. Juristisch mag der Ärztin ja nichts nachzuweisen sein, aber moralisch trifft sie eine sehr große Schuld – und das weiß sie. Und das ist nicht wieder gut zu machen – abseits aller Juristerei.
Wie würden Sie reagieren, wenn ihrem Kind das Organ durch so eine Manipulation versagt bleiben würde. Ehriche Antwort.
Ehrliche Antwort: ich wäre schockiert. Das aber bewegt sich außerhalb des Strafrechts.